WES BROT ICH ESS, DES LIED ICH SING, DES FILM ICH MACH, DES SHOW ICH REISS, DES ROLL ICH SPIEL … (Teil 2)

Wim Wenders

Kennst du das? Du drehst die langweiligsten Filme der Welt, dein Image ist das des Hardcore-Kosmopoliten und schnöseligen Künstlers, der ohne Berührung mit der Realität übers Wasser wandelt, und dein größter Beitrag zur Filmkunst ist wohl die längste Einstellung seit der Erfindung des Cinématographen …

Halt, stopp, Vollbremsung! …

Nein, Wim, so blöd bin ich nicht, daß ich alles, was du je getan und geschaffen hast, als Müll deklariere, und mich dadurch lächerlich mache, indem ich dir deinen Platz im Filmolymp generell abspreche. Im Gegenteil, es gibt ein paar Stücke von dir, da brennst du dich ein, da zeigst du dein Alleinstellungsmerkmal, da beweist du, daß du zu den Top 100 gehörst. „Alice in den Städten“, „Im Lauf der Zeit“ und natürlich „Der Himmel über Berlin“ fallen mir dabei ein, das Letztere eine der rührendsten und zugleich irritierendsten Storys über die Liebe, die man sich denken kann, erzählt in deiner ganz eigenen (deutschen) Filmsprache. Zwischendurch bist du immer wieder für eine Überraschung gut und legst z. B. solch ein dickes Ei wie „Buena Vista Social Club“ und trittst damit prompt einen internationalen Musiktrend los. Hast schon verstanden, Wim, das mit dem langweiligsten Filmemacher der Welt am Anfang war effekthascherische Rhetorik von mir. Ein bißchen. Also: Ehre, wem Ehre gebührt!

Der kleine Akif ⇒ ⇒ ⇒

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